Fährhausgespräche
LCAPN
SRF / 2023
Die Schweiz, Heimat und Fremde. Daheimsein, im Heimatland, der Welt oder irgendwo. Aufbrüche und Ausbrüche, Antisemitismus und die Armee. Eine Heimkehr, das Wasser, die Berge, das Glück – darüber sprechen der Zuger Seebewohner Hürlimann und der Basler/Berliner/Kosmopolit Kuner.
Im März 2022 hat Jean-Claude Kuner Thomas Hürlimann an dessen Wohnort am Zuger See besucht. Die beiden haben sich zum ersten Mal im Berlin der 1970er-Jahre getroffen, als sie noch sehr jung als Assistenten am Schillertheater engagiert waren. Ihr persönlicher, ganz unterschiedlicher Werdegang vom Theater-Lehrling zum preisgekrönten Dramatiker und Romancier bzw. Feature- und Hörspielregisseur ist ein Aspekt in ihrem Gespräch.
Heimat und Fremde ist ein Thema, zwischen Berlin und der Schweiz, die Hürlimann zum Teil nicht mehr wiedererkennt. Sie geben Einblicke in den künstlerischen Prozess. Auch über Begegnungen mit bekannten Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Bereichen tauschen sie sich aus: Musik, Schauspiel, Literatur. Und über die Beziehungen mit ihren Familien und Lebensmenschen. Dabei werden auch die existentiellen Bedrohungen und Krisen nicht ausgespart: Unfälle, Liebesdramen, Misserfolge, Alkohol, Krankheit, Tod. Und dennoch zieht sich durch alle Gespräche ein heiterer Grundton.
Jede Folge endet mit einem kleinen Hörspiel nach Texten von Thomas Hürlimann.
(auf Schweizerdeutsch)
Autor + Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: SRF / (jeweils Montag) 19.06.2023 bis 17.07.2023
Die Schweiz, Heimat und Fremde. Daheimsein, im Heimatland, der Welt oder irgendwo. Aufbrüche und Ausbrüche, Antisemitismus und die Armee.
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Maestro der Comebacks
Maestro der Comebacks
Der brasilianische Pianist und Dirigent João-Carlos Martins
WDR / Deutschlandfunk Kultur 2022
Jeder in Brasilien kennt ihn unter dem Namen Maestro. Als Wunderkind gefeiert, vom legendären Alfred Cortot gefördert, startet der 1940 geborene brasilianische Pianist João Carlos Martins in eine glänzende Zukunft. Sein Auftritt in der Carnegie Hall 1962 macht ihn schlagartig berühmt. Mit seinen Bachinterpretationen wird er bereits mit Glenn Gould verglichen.
Doch dann behindern Krankheit und Unfälle seine Karriere, denen er mit unglaublichem Überlebenswillen und Kreativität trotzt. Immer wieder startet er erfolgreiche Comebacks. 2002 streiken seine Hände dann endgültig. Er wird Dirigent und gründet in São Paulo sein eigenes Orchester. 2019, dank der Erfindung bionischer Handschuhe, ein überraschendes weiteres Comeback. Zum ersten Mal nach mehr als 20 Jahren spielt er wieder Klavier. 33 Millionen Menschen sehen weltweit das Instagram-Video. In Europa etwas vergessen, gehört er heute zu den Superstars der brasilianischen Musikszene. Er wird von Jung und Alt gefeiert und für sein soziales Engagement und seine Widerstandskraft bewundert.
Autor + Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: WDR3 / 03.01.2023
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Matsutake
LCAPN
Ein Pilz im Anthropozän
Deutschlandfunk Kultur / 2021
In jedem Herbst wird der Matsutake-Pilz zu einem begehrten Geschenk in Japan. Er lässt sich nicht kultivieren. Entsprechend komplex sind die Bedingungen, unter denen er gewonnen wird – und hoch die Beträge, die für ihn gezahlt werden.
Wenn der Matsutake-Pilz im Herbst zum kostbaren Geschenk wird, hat er einen bewegten Weg hinter sich. Den Pilz gibt es nur in der Wildnis. In Japan ist er Mangelware und deshalb ist man dort auf Importe angewiesen, u.a. aus Nordamerika. In den Wäldern Oregons ist so ein Wirtschaftszweig mit exorbitanter Wertsteigerung entstanden. Einmal von den USA nach Japan exportiert, kostet der Pilz dort schnell das Vierzigfache und mehr.
Der US-amerikanischen Anthropologin Anna Lowenhaupt Tsing dient der Pilz in ihrem Buch Der Pilz am Ende der Welt als geeignetes Objekt für ihre Kritik am Kapitalismus und dem Zeitalter des Anthropozän mit seiner von Menschen gemachten zerstörerischen Ausbeutung der Natur. Dennoch entdeckt Lowenhaupt Tsing in den ökologischen Ruinen auch Chancen und Lösungen und stellt die Frage: Wie könnten wir leben in den Trümmern des Kapitalismus?
Autor + Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: Deutschlandfunk Kultur / 11.12.2021
Warum es Matsutake in Japan immer seltener gibt, hat definitiv auch mit dem Klimawandel zu tun.
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Salon der Leerstellen, Die Gespräche
LCAPN
Podcast-Reihe
WDR / 2021
Folge 01 Cilly Kugelmann
1947 in Frankfurt am Main geboren, wanderte Cilly Kugelmann 1966 für fünf Jahre nach Israel aus. Dort studierte sie an der Hebrew University Jerusalem Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaft. 1971 kehrte sie nach Deutschland zurück. Sie war von September 2002 bis März 2017 Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin und Stellvertreterin des Direktors.
Folge 02 Sasha Salzmann
Geboren 1985 in Wolgograd, Sowjetunion, ist eine deutsche Dramatikerin, Essayistin, Kuratorin und Romanautorin. Als Hausautorin am Maxim-Gorki-Theater Berlin leitete sie von 2013 bis 2015 die dortige Studiobühne, das Studio Я. Zuletzt erschien Im Menschen muss alles herrlich sein (2021).
Folge 03 Sonia Simmenauer
Sonia Simmenauer wurde in Amerika geboren und wuchs in Frankreich auf. Sie studierte Deutsch und Englisch an der Sorbonne, zog dann 1982 nach Deutschland.
Heute leitet sie in Berlin eine weltweit agierende Agentur für Kammermusik-Ensembles und vertritt u.a. Starsolisten wie Gidon Kremer oder das Alban-Berg-Quartett.
Folge 04 Navid Kermani
In Köln lebender preisgekrönter Schriftsteller, Publizist und Islam-Gelehrter. Mit Bruckstein hat Kermani von 2002-2005 am Berliner Wissenschaftskolleg über Verflechtungen zwischen rabbinischer und islamischer Überlieferung gearbeitet. Zuletzt erschien von ihm Das Alphabet bis S. (2023).
Folge 05 Netanel Olhoeft
Netanel Olhoeft (*1994 in Berlin) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Halacha (Jüdisches Recht) an der School of Jewish Theology der Universität Potsdam. Er wurde im Jahr 2020 vom Zacharias Frankel College (Potsdam) zum Rabbiner ordiniert.
Folge 06 Elad Lapidot
Dr. Elad Lapidot ist Philosoph und Talmud Gelehrter, er lehrt an Universitäten in Bern und Berlin, und leitet seit Jahren eine kleine Talmud Gruppe in Berlin.
Folge 07 Frédéric Brenner
Frédéric Brenner ist Künstler und Photograph. Seit 1978 hat Frédéric Brenner jüdische Gemeinden in über vierzig Ländern, von Äthiopien über Hongkong bis Usbekistan, fotografiert. Sein jüngstes Buch heisst Sie haben mich zerheilt – Neue Heimat: Jüdisches Leben im Berlin des 21. Jahrhunderts.
Folge 08 Sidney Corbett
1960 in den USA geboren, ist Komponist und lebt seit 1985 in Deutschland. 2006 wurde Corbett als Professor für Komposition an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim berufen. Dort leitet er auch das von ihm gegründete Forum Neue Musik sowie die Konzertreihe der Gesellschaft für Neue Musik Mannheim. Seit 2014 lebt Corbett mit seiner Familie in Schwetzingen.
Folge 09 Wendy M.K. Shaw
Wendy M.K. Shaw ist Professorin für Kunstgeschichte islamischer Kulturen an der Freien Universität in Berlin. Shaw beleuchtet die Schnittstellen zwischen Moderne, Kolonialismus, Postkolonialismus, Philosophie und Kunst in der islamischen Welt. Sie promovierte 1999 an der UCLA in Los Angeles. Der geographische Schwerpunkt ihrer Forschung liegt in den Zonen des ehemaligen spätosmanischen Reichs und der Republik Türkei in Dialog mit anderen Regionen des globalen Südens.
Folge 10 Prof. Marcus Coelen
Marcus Coelen ist Psychoanalytiker in Paris und Berlin; er lehrt Literatur und Literaturtheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Tel Aviv University.
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Dialoge über jüdisches Denken
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Im 19. Jahrhundert gab es die berühmten Salons jüdischer Frauen wie Rahel Varnhagen oder Henriette Herz, die dem gesellschaftlichen Leben Berlins entscheidende Impulse gaben. Die NS-Zeit hat das kosmopolitische Flair von Intellektualität und Gelehrtheit der weiblich-jüdischen Salons in Berlin weitgehend ausgelöscht.
Die Theoretikerin und Kuratorin Almut Sh. Bruckstein, ursprünglich aus Hamburg, hat viele Jahre in den USA, Istanbul und Jerusalem gelebt und bei Rabbinern gelernt, bevor sie 2002 nach Berlin kam. Seit vielen Jahren lädt sie Gäste in ihren Kunstsalon und Denkraum zum Gespräch und gegenseitigen Austausch. Darunter viele jüdische Intellektuelle und Künstler, die es vermehrt nach Berlin zieht.
Frei und assoziierend, lose angelehnt an die Streitgespräche der Talmud-Gelehrten, die mehr Fragen aufwerfen als klare Antworten geben, durchforscht Bruckstein im Dialog mit ihren Gästen geistige Welten von Philosophie bis Kunst, und erörtert mit ihnen jüdisches kosmopolitisches Denken im Berlin der 2020er Jahre jenseits von Religion und Staat.
Autor + Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: WDR3 / 19.06.2021
Und die Mnemosyne hat nur geladene Gäste, sie ist nicht privat, aber sie öffnet sich je nach Einladung und es gibt immer eine Art von Oriental Sweets hier auf diesem Tisch.
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Der Text Feuer des Schweizer Schriftstellers Robert Walser (1878-1956) wurde im Berliner Tageblatt am 17. April 1908 veröffentlicht, aber erst 2003 wiederentdeckt.
Darin schafft Walser eine poetische Reflexion des modernen Lebens in einer Stadtlandschaft voller Bewegung und Geräusche.
Eine Nacht in einer Großstadt. Es ist still. Die Menschen vergeuden ihre Zeit mit nichts. Der Erzähler ist mit einem Begleiter auf dem Weg nach irgendwo. Plötzlich ändert sich etwas. Ein dramatisches Ereignis unterbricht die Langeweile und lethargische Stimmung dieses Abends.
Ein Großfeuer ist ausgebrochen. Die Katastrophe lockt die Menschen aus ihrer Selbstisolation heraus. Auch das Erleben der Zeit verändert sich und bekommt eine neue Dimension.
Doch die Faszination des Geschehens ist nur von kurzer Dauer. Der Brand wird eingedämmt. So schnell, wie die Aufregung aufgetaucht ist und Hoffnungen auf Veränderung erweckt hat, so schnell ist sie auch schon wieder verschwunden.
mit: Ulrich Matthes
Bearbeitung + Regie: Jean-Claude Kuner
Komposition: Dmitri Kourliandski
Ursendung: YLE / 15.12.2020
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Artaud und seine Psychiater
SRF / 2019
Sylvère Lotringer, Professor an der New Yorker Columbia Universität, will den kollektiven Wahn verstehen, den eine grundsätzlich vernünftige Gesellschaft während der zwei Weltkriege erfasst hat und zu Faschismus und Massenmorden verleitete. Er sucht eine Antwort in der Auseinandersetzung mit dem Schauspieler und Dichter Antonin Artaud (1896-1948).
Mit Mikrofon und Tonband macht sich Lotringer 1984 auf den Weg nach Frankreich. Artaud ist schon längst tot. Er sucht Zeitzeugen auf. U.a. die Literaturwissenschaftlerin Marthe Robert, eine persönliche Freundin Artauds, die lebensnahe und auch komische Anekdoten über ihren exzentrischen Künstlerfreund erzählt. Auch die beiden Psychiater, die Artaud behandelten, als er von 1937 bis 1945 in einer Irrenanstalt weggesperrt war. Mit unzähligen Elektroschocks versuchten sie damals, Artaud zurück in die Normalität zu therapieren.
Lotringer führt lange Gespräche mit den Ärzten. Über Artaud, seine Bedeutung in der Kunstwelt, und ihre therapeutischen Ansätze. Es sind tragikomische Dialoge, die die intolerante und engstirnige Haltung einer Machtelite widerspiegeln.
Jahrzehnte nach diesen Interviews wundert sich der achtzigjährige Lotringer, dass sich die alte Frage, was normal ist und wer verrückt, und wer das Recht dazu hat, dies zu bestimmen, sich in Zeiten des wieder erstarkten Rechtspopulismus erneut stellt.
mit: Wolfram Koch (Sylvère), Bernd Moss (Latrémolière), Jürgen Holtz (Ferdière), Moritz Grove (Artaud), Anne Müller (Thévenin), Katharina Matz (Robert) und Regina Lemnitz (Schwester)
Autor + Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: SRF / 08.09.2019
Ich bin mein ganzes Leben lang krank gewesen, und ich verlange nur, so weiterzumachen.
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Sounds from a distance
LCAPN
Audio Tapes of artist David Wojnarowicz
YLE / 2019
It is no coincidence that the first major retrospective of David Wojnarowicz (1954-1992) has been taking place at the Whitney Museum in New York in 2018 – almost 25 years after his death. As if to recall that in turbulent times, art can also have a direct and political effect. It is also a return to an era in which many artists‘ careers were ended prematurely by AIDS. Wojnarowicz is just one among many.
With his provocatively radical works, he fought against right-wing forces in art and politics. Few artists have captured the emotional, erotic, and political chaos of modern city life as analytically and impressively as he has.
In the Fales Library at New York University are tapes that the artist reviewed and recorded himself, like a diary. He called them tape journals. They are intimate soliloquies in which one comes close to the artist. This is the first time they have been made public in such detail.
(In original language without translation).
/
Nicht zufällig fand 2018 im Whitney Museum in New York die erste große Retrospektive von David Wojnarowicz (1954-1992) statt – fast 25 Jahre nach seinem Tod. Als wollte man sich darauf besinnen, dass in turbulenten Zeiten, Kunst auch direkt und politisch wirken kann.
Ebenso ist es eine Rückbesinnung auf eine Epoche, in der viele Künstlerkarrieren durch AIDS frühzeitig beendet wurden. Wojnarowicz war nur einer unter vielen.
Mit seinen provokativ-radikalen Werken kämpfte er gegen rechtsgerichtete Kräfte in Kunst und Politik.
Nur wenige Künstler haben das emotionale, erotische und politische Chaos modernen Stadtlebens so analytisch und eindrucksvoll eingefangen, wie er.
In der Fales Library der New York University liegen Tonbänder, die der Künstler wie ein Tagebuch selbst besprochen und aufgenommen hat. Er nannte sie Tape Journals. Es sind intime Selbstgespräche bei denen man dem Künstler nahe kommt. Sie sind in dieser Ausführlichkeit hier zum ersten Mal öffentlich zu hören.
(In Originalsprache ohne Übersetzung).
Autor + Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: YLE / Frühjahr 2019
My mother when I was fourteen told me that she has just prayed that I would die when I was in her belly.
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Das Gartenhaus handelt von einem älteren Ehepaar, das plötzlich den einzigen Sohn verliert. Nach seinem Krebstod zieht die Trauer ein in die grossen Räume der von zahllosen Erinnerungen bewohnten Villa. Der Familiensitz, ein Monument des untergehenden Grossbürgertums, wird zum Schauplatz eines grotesken Dramas.
Die von Depression und sinnloser Wut gegen das Unvermeidliche heimgesuchten Eheleute verrennen sich in immer skurrilere Trauerrituale. Auf der einen Seite der alt gewordene Sohn eines Berglers, der sich zum Obersten der Schweizer Armee hochdiente; ihm entgegengesetzt Lucienne, seine Gattin, Erbin einer grossbürgerlichen Existenz, deren Wahlspruch lautet: „On a du style“. Ein regelrechter Feldzug gegen seine Frau beginnt, verzweifelt, absurd und komisch zugleich. Und dazwischen das Verhängnis in Gestalt eines streunenden, ausgehungerten Friedhofkätzchens, das sich buchstäblich auf leisen Sohlen in ihr dahinsterbendes Dasein geschlichen hat.
Das Gartenhaus erschien 1989 als zweite Prosa-Veröffentlichung von Thomas Hürlimann.
mit: Nadja Tiller, Fritz Lichtenhahn, Dagmar Manzel, Ulrich Matthes
Hörspiel-Bearbeitung + Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: SRF 1 / 13.05.2016
Verschorfte, alte Stämme. Gestrüpp wie loses Wurzelwerk, der Laubteppich schwarz und vermodert. Seit dem Tode des Sohnes wuchs der Garten in eine verwunschene Wildnis zurück.
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„Es verwundert mich manchmal wie alt ich bin.“ Mit diesem lapidaren Satz beginnt die Erinnerung der betagten Erzählerin an ihren Sommerjob als Highschool-Schülerin. In wenigen Szenen entwirft Alice Munro ein komplexes Beziehungsgeflecht.
Im Mittelpunkt der an Leukämie erkrankte Kriegsheimkehrer Bruce, der von den verschiedenen Frauen im Haus umsorgt und umschwärmt wird, beobachtet von der jungen Hausangestellten, die das Leben einer begüterten, konservativen Familie mit ihren ganzen Widersprüchen und Abgründen hautnah erlebt. Und gleichzeitig die ganze Bandbreite des Lebens Erwachsener mit Klassengegensätzen, Missgunst, Neid, Eifersucht, Tod und Liebe.
Nach dem Sommerjob ist für die junge Protagonistin nichts mehr wie früher.
„Ich wurde erwachsen und alt.“
mit: Nadja Tiller, Marina Frenk, Karoline Bär, Jörg Pohl u.a.
Musik: Dmitri Kourliandski
Regie und Bearbeitung: Jean-Claude Kuner
Ursendung: NDR Kultur / 08.07.2015
Es verwundert mich manchmal, wie alt ich bin. Ich kann mich noch erinnern, dass die Straßen der Stadt, in der ich lebte, im Sommer mit Wasser gesprengt wurden, damit der Staub sich legte, dass Mädchen breite Wespentaillengürtel trugen und Petticoats, die von allein standen, und dass bei Dingen wie Polio und Leukämie nicht viel zu machen war.
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