Das war ein Glück, dass ich als junger Regieassistent den in Berlin geborenen Schauspieler Curt Bois (1901-1991) kennenlernen durfte.

Jemandem zu begegnen, der bei Max Reinhardt, dann im Exil in den USA in Hollywood in Filmen wie Casablanca gespielt hatte, nach seiner Rückkehr in den 1950-er Jahren bei Brecht und Kortner und Wim Wenders, das war für mich jungen Theatermenschen aus Basel lebende Theatergeschichte und faszinierend.

Ich bedauerte zu sehen, wie Bois im Alter zu Hause noch immer sprühend vor Witz und Energie sein konnte, aber – wie er selber sagte – „nichts mehr zu tun habe, arbeitslos sei“. So entstand die Idee zu einem Hörstück über sein Leben.

Im November 1989 nahmen wir an mehreren Tagen in seiner Wohnung in Berlin-Westend Gespräche auf, die dann, versetzt mit Originalaufnahmen seiner Film- und Theaterauftritte, zur Grundlage dieses Hörstücks wurden.

Erzählt wird die Geschichte eines Menschen zwischen Kunst (Theater und Film) und Politik. Wie die Politik und der Wahn der Nazizeit seinem Leben zusgesetzt hat. Wie ein Komiker trotzallem – oder gerade zum Trotz – sein Lachen dabei nicht verlernt hat.

Autor + Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: Deutschlandradio Kultur / 02.04.2001

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Wie lernte ich die englische Sprache? Indem ich von morgens bis zum späten Abend in Stripteasetheater ging. Die waren damals in der 42. Strasse. Billy Minsky war eins der brillantesten. Und da war auch die wundervolle Stripteasetänzerin Gipsy Rose Lee. Und von den Komikern und von den Boulevardblättern lernte ich eigentlich Englisch. Und da ich sprachenbegabt bin, so ging es ziemlich schnell und ich konnte in Englisch spielen.

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