James Rhodes, 41, in T-Shirt und Turnschuhen, sitzt in London am Klavier und spricht wie immer bei seinen Konzerten voller Begeisterung über Musik. Der übliche Klassikbetrieb ist ihm suspekt. Viel lieber spielt er auf Theaterbühnen oder in Clubs, und vor einem Publikum, das zwischen 20 und 30 Jahre alt ist, das wenig Ahnung von Bach, Beethoven oder Chopin hat.

Hinter der ganzen Begeisterung verbirgt sich eine dunkle Geschichte. Jahrelang wurde er als Kind missbraucht. Er verfällt Drogen und Exzessen. Lässt für zehn Jahre das Klavierspiel. Nach einem Suizidversuch landet er in der Psychiatrie und stellt sich dort erstmals der Vergangenheit. Er kehrt ans Klavier zurück. Die Musik rettet ihn. Den Schmerz und die Wut über den Missbrauch macht er in einem Buch 2015 öffentlich.

James Rhodes, der nie ein Konservatorium besucht hat, führt inzwischen eine so ungewöhnlich wie erfolgreiche Konzertkarriere rund um die Welt.

Autor + Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: NDR Kultur/ 14.03.2017

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Classical music makes me hard. I know that's not a hugely promising opening sentence for some people. But if you scratch the word 'classical', perhaps it's not quite so bad. Maybe it even becomes understandable.

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