Schöne Welt wo bist du?

Wege zu Johann Joachim Winckelmann

Schöne Welt wo bist du?
Wege zu Johann Joachim Winckelmann
Hörstück von Jean-Claude Kuner

URSENDUNG: 13. August 2011, 20:05 Uhr Deutschlandfunk

 

CINCH – Gespräch mit Michael Langer im Deutschlandfunk (13. August 2011)

 

Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) suchte Schönheit in Freiheit. Als freier Bürger und einer der ersten von Kirche und Hof unabhängigen, freien Wissenschaftler seiner Zeit. Später, in Rom, fand er zum Kern seines Schaffens: er begründete die Kunstbetrachtung und wissenschaftliche Archäologie, er verhalf der griechischen Antike zur Wiederentdeckung. Als Vordenker der Klassik wurde er von den Intellektuellen seiner Zeit verehrt, und, nachdem er in Triest von einem Zimmernachbarn unter mysteriösen Umständen ermordet worden war, zutiefst betrauert.
Die Zeitgenossen Goethe und Casanova berichteten noch freimütig von Winckelmanns Privatleben, im prüden 19. und 20. Jahrhundert wurde seine Homosexualität vollständig ausgeblendet. Welch prägende Rolle sie in der Betrachtung der griechischen Antike spielte und welchen Einfluss sie auf sein Werk nahm, das hat Wolfgang von Wangenheim in seiner 2005 erschienenen Winckelmann-Biographie „Der verworfene Stein“ erstmals ohne Scheu dargestellt.
Vasensammler Lichtenhahn hat das Buch von Wolfgang von Wangenheim  mit großer Neugier gelesen. Er beschließt noch einmal nach Rom zu reisen. Über Schloss Nöthnitz in der Nähe von Dresden, wo Winckelmann 1748 unter seiner Arbeit als Bibliothekar des Grafen Bünau zu leiden hatte, erreicht der Vasensammler Rom. Er besucht Winckelmanns Wohnhaus, das von ihm mitgestaltete, prächtige Museum Villa Albani, die Museen im Vatikan mit den antiken Statuen wie dem Apoll von Belvedere, den Winckelmann in einer Schrift so eindringlich beschrieben hat und vom Vasensammler dort gelesen wird. Alles steht noch genau so wie zu Winckelmanns Zeiten. Doch gleichzeitig ist auch alles anders …

mit: Fritz Lichtenhahn, Ulrich Matthes, Walter Giller, Nadja Tiller, Alexander Khuon, Max von Pufendorf, Johannes Schäfer, Sabin Tambrea

Preise: Prix Marulic (Kategorie Radio Drama) 2012

Manuskript (PDF)

 

2 Antworten auf Schöne Welt wo bist du?

  1. Ein sicher sehr schönes Hörspiel. Wenn ich mir auch bei der Verwendung eines Hörspiel-Erzählers nicht selten wie ein an die Hand genommenes kleines Kind vorkomme. Aber das geht ja vielleicht nur mir so.

  2. Jürgen Hartmann sagt:

    Ein wunderbares, atmosphärisch dichtes Hörspiel; es hat mir einen
    äußerst angenehmen Sonntagvormittag beschert. Und gelernt habe
    ich auch noch etwas! Empfehlenswert! Die Kritik am Hörspiel-Erzähler für mich nicht nachvollziehbar.

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