Bukhara an der Seidenstrasse war eine multikulturelle Stadt. Ein Zentrum für Wissenschaft und Kunst. Am Hofe des Emirs erklang die hoch entwickelte, mündlich überlieferte Musik des Shashmaqam, gespielt von Juden und Muslimen, mit spirituellen und mystischen Texten von Hafiz bis Rumi.

Nach der Unabhängigkeit Usbekistans 1991 fand das friedliche Nebeneinander ein Ende. Die seit biblischen Zeiten in Zentralasien angesiedelten Juden emigrierten in Scharen, und mit ihnen namhafte Musiker, nach Israel, Wien und New York.

Auch Ari Babakhanov, dessen Grossvater noch am Hofe des letzten Emirs von Bukhara musizierte, lebt heute im Exil in Leipzig. Von der kulturpolitischen Führung Usbekistans ignoriert, schreibt er aus dem Gedächtnis sein Wissen auf, um die Kette der Überlieferung nicht abreißen zu lassen. Denn der Shashmaqam – von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt – steht auf der Liste besonders erhaltenswerter immaterieller Kulturgüter.

Die multikulturelle Gemeinsamkeit von Usbeken, Tadschiken und Juden ist der nationalen Unabhängigkeitspolitik zum Opfer gefallen. Das Feature erzählt von Babakhanovs Emigration, und wie die Musiker in Taschkent, Bukhara und New York jenseits von Politik dieses gemeinsame Kulturerbe zu retten versuchen.

Autor und Regie: Jean-Claude Kuner
Ursendung: RBB / MDR / 16.05.2012

Auszeichnung:
ABU (Asia-Pacific Broadcasting Union) 1st prize, Hanoi October 2013
59. Premios Ondas 2012, Mención especial del jurado :
Este Programa radiofónico tiene una excelente calidad técnica y utiliza el medio como otra forma de expresión artística que acompaña al oyente a lo largo de la travesía musical de la que se compone.

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When I talk about maqam to an European audience I try to compare it with European symphony music. Symphonic music in Europe is something on the top of culture. The same position in Central Asia urban culture belongs to Shashmaqam.

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